- NABU wirbt mit falschen Fakten und unzutreffenden Vergleichen
- Umweltschutz hat für die europäische Kreuzfahrtindustrie große Priorität
- Klares Ausstiegsszenario für Schweröl europaweit bis 2020 – sofortiger Umstieg auf umweltschonendere Treibstoffe unrealistisch
- Rußpartikelfilter für Kreuzfahrtschiffe nicht serienreif
Frankfurt, 18. Dezember 2012 – Zum wiederholten Mal verwendet der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in seiner Kampagne „Mir stinkt’s“ falsche Fakten und unzutreffende Vergleiche. So behauptet der NABU unter anderem, ein Kreuzfahrtschiff stoße so viele Emissionen aus wie fünf Millionen moderne PKW auf gleicher Strecke. Dieser Vergleich ist irreführend und falsch, wie unlängst durch unabhängige Experten wie Prof. Dr. Ing. Holger Watter vom Maritimen Zentrum der Flensburg University of Applied Sciences gezeigt wurde (https://www.fh-flensburg.de/mz/#presse, siehe → Schiffsemissionen). Kreuzfahrtschiffe bieten neben dem reinen Transport auch Hotelunterbringung, Gastronomie und Freizeitinfrastruktur. Diese Zusatzleistungen fließen in die Energiebilanz ein.
„Offenbar legt der NABU in seiner Anzeigenkampagne gegen Kreuzfahrtschiffe mehr Wert auf Emotionen, anstatt mit sachlichen Informationen über Emissionen aufzuklären“, sagt Robert Ashdown, Director of Environment and Operations der Cruise Lines International Association Europe (CLIA Europe). „Kreuzfahrtschiffe gehören nachweislich zu den effizientesten Verkehrsmitteln im Hinblick auf CO2-Emissionen. Ein Kreuzfahrtschiff stößt pro Person ungefähr nur ein Sechstel der CO2-Emissionen aus wie ein PKW. Was andere Abgasemissionen anbelangt, wünscht sich der CLIA Europe, so komplexe Themengebiete wie Treibstoffe und Abgastechnologien faktenbasiert und konstruktiv zu diskutieren. Dazu können unabhängige Schifffahrtsexperten einen wichtigen Beitrag leisten.“
Kreuzfahrtschiffe machen in der weltweiten zivilen Schifffahrt nur 0,52 Prozent aus. Ihr Anteil an den globalen CO2-Emissionen ist daher vergleichsweise gering. Für die europäische Kreuzfahrtindustrie hat Umweltschutz große Priorität. Alle Mitglieder von CLIA Europe haben sich zu einem schonenden Umgang mit der Umwelt verpflichtet und arbeiten mit Nachdruck daran, ihre Umweltschutzmaßnahmen kontinuierlich weiter zu verbessern.
Klares Ausstiegsszenario für Schweröl europaweit bis 2020 – sofortiger Umstieg auf umweltschonendere Treibstoffe unrealistisch
Für die Verwendung von Schweröl mit hohem Schwefelanteil als Treibstoff hat sich die Kreuzfahrtindustrie auf ein klares stufenweises Ausstiegsszenario verständigt. Bis 2020 werden die Regelungen der International Maritime Organization (IMO) für die Umstellung auf schwefelarmen Treibstoff in Europa umgesetzt, weltweit bis 2025. Einige Reedereien rüsten Teile ihrer Flotte sogar schon früher um. Gemäß dem Stufenplan der IMO ist bereits heute der Gebrauch von Schweröl mit hohem Schwefelanteil in EU-Häfen, in der Nord- und Ostsee sowie an der nordamerikanischen Küste verboten. Ab 2015 wird in der Nord- und Ostsee nur noch umweltschonenderer Dieselkraftstoff eingesetzt.
Die gesamte Schifffahrt sofort auf Marine Diesel umzurüsten, ist aus ressourcentechnischen Gründen nicht möglich. Die derzeit verfügbaren Treibstoffkapazitäten reichen nicht aus, um die gesamte Schifffahrt mit Marine Diesel zu versorgen. Die Kreuzfahrtindustrie hat große Fortschritte bei der Reduzierung des Schadstoffausstoßes und des Treibstoffverbrauchs gemacht und arbeitet auch weiter an neuen, noch umweltschonenderen Lösungen. In den vergangenen 20 Jahren konnte der Treibstoffverbrauch von Kreuzfahrtschiffen pro Passagier um bis zu 70 Prozent verringert werden. In den kommenden Schiffsgenerationen werden zunehmend Duel-Fuel-Motoren eingesetzt. Diese Motoren werden nicht mehr mit Schweröl, sondern mit Schiffsdiesel und mit Flüssiggas betrieben. Gas hat den Vorteil, dass es keine Schwefeloxid-Emissionen erzeugt und der Ausstoß von Stickoxid um ca. 80 Prozent verringert wird. Partikel entstehen bei der Verbrennung von Gas erst gar nicht.
Rußpartikelfilter für Kreuzfahrtschiffe nicht serienreif
Bislang gibt es noch keine serienreifen Rußpartikelfilter für Kreuzfahrtschiffe. Die Kreuzfahrtindustrie arbeitet mit Herstellern daran, diese Technologie für ihre Schiffe nutzbar zu machen. Die Nachrüstung mit Rußpartikelfiltern ist aber in vielen Fällen technisch und aus Platzgründen nicht realisierbar. Parallel dazu werden auch alternative aber genauso effektive Lösungen zur Abgasreinigung geprüft – zum Beispiel über Katalysatoren und Entschwefelungsanlagen. Die Kreuzfahrtindustrie unterstützt zahlreiche Forschungsprojekte zur Weiterentwicklung umweltschonender Technologien und Verfahren: Zum Beispiel das von der Bundesregierung initiierte e4ships zur Entwicklung von Brennstoffzellen für Kreuzfahrtschiffe oder das EU-Projekt BunGas, bei dem es um sichere Lösungen für Gastanks bei Kreuzfahrtschiffen geht.
Über die Cruise Lines International Association
Die Cruise Lines International Association (CLIA) ist der weltweit größte Verband der Kreuzfahrtindustrie mit Vertretungen in Nord und Südamerika, in Europa, Asien und Australasien. CLIA vertritt die Interessen von Kreuzfahrtgesellschaften, Reiseveranstaltern, Hafenbehörden, Reisedestinationen und zahlreichen weiteren Geschäftspartnern der Kreuzfahrtindustrie gegenüber regulatorischen und gesetzgebenden politischen Entscheidungsträgern. Darüber hinaus engagiert sich CLIA für Schulungen für Reiseveranstalter und ist in der Marktforschung und Marketingkommunikation aktiv, um mehreren Tausend Reiseveranstaltern und ihren Mitarbeitern den Wert und die Attraktivität von Kreuzfahrtreisen näher zu bringen. In CLIAs Executive Partner Programm sind die führenden Liefer- und Dienstleistungsanbieter der Kreuzfahrtindustrie vertreten, die die Kreuzfahrtanbieter dabei unterstützen, jedes Jahr Millionen Urlauber eine sichere, umweltfreundliche und erholsame Urlaubserfahrung zu ermöglichen. Weitere Informationen zu CLIA, zur Kreuzfahrtbranche und zu den der CLIA angehörenden Kreuzfahrtgesellschaften und Reisebüros erhalten Sie unter www.cruising.org
Christian Drixler
Senior Consultant
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